Das
Mokele-Mbembe
Von allen Lebewesen, nach denen
Kryptozoologen suchen, ist das Mokele Mbembe wohl eines der exotischsten und
rätselhaftesten. Es soll eine Art Sumpfungeheuer in Äquatorial-Kongo (nicht zu
verwechseln mit dem heutigen Zaire) sein. Diejenigen, die aufgrund von
verschiedenen Augenzeugenberichten seine Existenz für möglich halten, glauben,
daß es sich hierbei um nichts anderes als einen überlebenden Sauropoden
handelt.
Das Sichtungsgebiet des
Mokele-Mbembe umfaßt die Likoula Sümpfe, den N´gounie-Fluß und den Telle See in
Äquatorial-Kongo. Ein Gebiet das aus geographischen und politischen Gründen
sehr unzugänglich ist.
Bereits um die Jahrhundertwende
waren dem deutschen Großwildjäger Hans Schomburgk Gerüchte über eine seltsame
Kreatur zu Ohren gekommen, die angeblich zurückgezogen in der Nähe von Sümpfen
lebe. Die Pygmäen beschrieben ihmgegenüber das Wesen ehrfurchtsvoll als
"halb Drache, halb Elefant". Viele wollten es selbst gesehen haben.
Schomburgk schenkte allerdings den Schilderungen keinen Glauben. Stutzig wurde
er erst nach seiner Rückkehr, als ihm sein Auftraggeber, der weltbekannte
Tierhändler Carl Hagenbeck, während seiner Schilderung interessiert zunickte
und meinte, auch er hätte auf seinen Reisen derartige Berichte gehört. Es sei
durchaus möglich, daß in Afrika heute noch Dinosaurier lebten. Schließlich
hätten sich die klimatischen Bedingungen dort in gewissen Gebieten seit 65
Millionen Jahren nicht wesentlich verändert.
Der erste offizielle Bericht stammt von einer deutschen Expedition unter Hauptmann Freiherr von Stein zu Lausnitz aus dem Jahr 1913, die die damals zur deutschen Kolonie Kamerun gehörende Likoula-Region bereiste und von den Erzählungen der Einheimischen berichtete, daß ein pflanzenfressendes, langhalsiges Wesen mit braun-grauer Haut von der Größe eines Elefanten in den Sümpfen der Region lebt.
1932 bereiste der britische Zoologe Ivan Sanderson die Kongoregion, dabei fand er Spuren die dem aussehen von Flußpferdspuren glichen, allerdings 3 statt 5 Zehen aufwiesen. Da in diesem Gebiet keine Fußpferde leben, fragte er bei den Einheimischen nach. Diese erzählten Ihm, daß die Spuren von einem Wesen namens "mgbulu-eM'bembe" stammen.
1955 erschien in der DDR das Heft Nr. 66 der Groschenromanserie "Das neue Abenteuer" mit dem Titel "Im Sumpfe des Mokele Mbamba". Autor war ein gewisser Klaus Kunkel.
Bis vor wenigen Jahren
verhinderte die ehemals marxistische Regierung Expeditionen an denen Ausländer
beteiligt waren, und auch heute sind die politischen Verhältnisse in der Region
kaum stabiler.
Im Jahre 1981 wurden dennoch
zwei Expeditionen in dieses Gebiet unternommen. Die eine führte Roy Mackal an,
der bekannte Kryptozoologe Richard Greenwell nahm als Mitglied teil. Mackal,
studierter Biochemiker, ist Vizepräsident der internationalen Gesellschaft für
Kryptozoologie. Im Hauptberuf arbeitet er für die Universität von Chicago.
Leiter der anderen Expedition war ein gewisser Herman Regusters, beratender
Ingeniur beim Jet Propulsion Laboratory in Pasadena.
Ursprünglich war vorgesehen, das
beide Expeditionen gemeinsam vorgehen. Aber Regusters erregte unliebsames
Aufsehen. Nicht nur das er reißerisch in einer Pressemitteilung von einer
"Alligator-Gefahr" für die Expedition redete (in Afrika gibt es zwar
Krokodile, aber keine Alligatoren). Außerdem versandte er phantasievolle
T-Shirts, auf denen das Logo der Reguster-Expedition, ein grinsender
Apathosaurus um den ein Satellit kreiste, aufgedruckt war. Danach wollte der
auf Seriosität bedachte Mackal mit Regusters nichts mehr zu tun haben.
Doch das Ergebnis der
Mackal-Expedition war mager. Wie es die Gesellschaft für Kryptozoologie in
ihrem Newsletter beschrieb: Man sah, daß einmal in einem Fluß eine Art
Kielwasser entstand, verursacht durch ein großes, nicht identifiziertes
tauchendes Tier. Außerdem entdeckte man an Land die Spur eines großen Tieres,
bei der es sich nach Aussage der Expeditionsteilnehmer weder um eine
Elefanten-, noch um eine Flußpferdspur handelte.
Ganz anderes hingegen das Team von
Regusters. Sie berichteteten hinterher, großartige Erfolge erzielt zu haben.
Regusters selbst behauptete, er habe mehrmals Mokele Mbembe gesehen. Was Sie an
Beweisen zu bieten haben, ist freilich fragwürdig, er brachte Photos zurück auf
denen allerdings niemand etwas erkennen kann, und er besitzt Tonaufnahmen, auf
denen der Schrei eines Tieres zu hören sein soll.
Der Kryptozoologe Richard
Greenwell, der zu den wenigen Menschen gehört, die die Tonaufnahmen hören
durften, sagte: "Man hört nicht mehr als den trompetenden Schrei eines
großen Tieres".
1983 rüstete die kongolesische
Regierung selbst eine zoologische Expedition in das Gebiet des Telle-Sees aus.
Auch der Leiter dieses Team,
Marcellin Agnagna (einer von 2 Zoologen die es seinerzeit in der Volksrepublik
Kongo gab) behauptete auf ein Mokele Mbembe gestoßen zu sein. Er beschrieb es
so: "Es hatte einen langen Hals, kleinen Kopf und großen Rücken. Seine
über dem Wasser sichtbare Länge betrug etwa fünf Meter."
Agnagna wollte den erstaunlichen
Anblick auf seiner Filmkamera festhalten, stellte allerdings nach dem der Film
zu ende war fest, daß dieser falsch eingestellt war.
1992 suchte eine britische
Expedition unter der Leitung von Bill Gibbons nach dem Mokele Mbembe. Diese
erbrachte aber ebenfalls keine Beweise für dessen Existenz.
Quellen:
"P.M.-Magazin 6/1988"
"Weltatlas der
unerklärlichen Phänomene", Dr. Karl P. N. Shuker, Gondrom Verlag 1996
zurück zur KryptozooIogie-Übersicht / zurück zur "Mystery"-Übersicht / zurück zur Startseite