Stand: 1302.2016

Burgen, Adelssitze und Wehrbauten im Linzgau

Versuch einer Inventarisierung - Auflistung in alphabetischer Reihenfolge

 

Karte der historischen Grenzen des Linzgaus aus „Überlinger See und Linzgau" Zeitschrift für Badische Heimat Jahresheft 1936

 

- Aach-Linz bei Pfullendorf, Gertholz (keltische Viereckschanze)

Im Gewann „Gertholz“ befinden sich die Reste eine Keltischen Viereckschanze (siehe dazu auch den ausführlichen Artikel zu dieser Viereckschanze auf dieser Homepage)

 

- Aach-Linz bei Pfullendorf, Remser Holz (Wallanlage)

Im Wald Remserholz befindet sich ein erstmals 1979 entdeckter Abschnittswall unbekannter Zeitstellung. Die Anlage befindet sich auf einem ungefähr dreieckigen Sporn der auf zwei Seiten vom Kehlbachtobel begrenzt und auf der Nordseite durch einen niedrigen Wall mit Graben geschützt wird.

Möglicherweise Vorgeschichtlich, möglicherweise handelt es sich aber auch um eine Fliehburg die in unruhigen Zeiten von der umliegenden dörflichen Bevölkerung angelegt wurde. Für diese Vermutung spricht, daß es sich um eine sehr einfache Befestigung handelt, die Zentral (und recht abgelegen und versteckt) in einem großen alten Waldstück liegt, das ringförmig von mehreren alten Dörfern umgegeben ist. Als Flieh- und Sammelpunkt dieser Bevölkerung bei Gefahr würde diese Anlage daher durchaus Sinn machen. Prof. Morrissey beschreibt diese Anlage ausführlich in seiner Publikation „Wallanlagen im Landkreis Sigmaringen“.

Bei einer Ortsbegehung am 7.07.2007 wurden massive Störungen des Grabens entdeckt. Ursache war offensichtlich ein extrem geländegängiges Fahrzeug, daß fälschlich in den Graben abgebogen ist, und nach kurzer Strecke vor dem seitlichen Abhang wieder gewendet hat, dabei wurde offensichtlich nicht nur das Fahrzeug beschädigt, da es Öl verloren hat, sondern auch der Graben in arge Mitleidenschaft gezogen.

der beschädigte Graben
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Der Wall
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Kehlbachtobel
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- Bambergen (abgegangene Wasserburg)

An Stelle des heutigen Schulhauses stand ein 1268 urkundlich erwähnter Turm mit Wassergraben

 

- Bermatingen (Schlossbühl)

Nordöstlich von Bambergen befindet sich der so genannte "Schlossbühl". Der Name könnte ein Hinweis auf den Standort der Burg der Herren von Bermatingen sein.

 

- Burgweiler bei Ostrach (Burgstall)

Burgweiler ist der alte Name für Kleine Siedlungen im Schutze einer Burg, die wirtschaftlich und rechtlich mit ihr eng verbunden waren. Ihre Bewohner verfügten nur über begrenzte Freiheiten und eine eingeschränkte Selbstverwaltung. Sie waren zu Dienstleistungen auf der Burg verpflichtet. Eine Hinweistafel am Riedlehrpfad bei Burgweiler weist auf die Stelle hin, wo einst die namensgebende Burg stand. Der in der flachen Umgebung auffällige Burghügel liegt ca. 500 östlich von Burgweiler und hat eine leicht ellipsoide Grundform mit einem Durchmesser von ca. 30-35 und eine Höhe von ca. 10 Metern. In der Mitte des 11. Jahrhunderts wird ein "Wolveradus, Edler von Wilare" und seine Gattin Gotistiu erwähnt, die möglicherweise hier Ihren Sitz hatten. Urkundlich belegt ist, daß Anfang des 13. Jahrhunderts das Adelsgeschlecht der Edlen von Gundelfingen hier ausgedehnte Besitzungen hatte, zu denen irgendwann auch Burgweiler gehörte, denn 1279 tritt Conrad II. von Gundelfingen den Besitz Burgweiler an das Kloster Salem ab. wie lange und ob die Burg weitergenützt wurde und wann Sie Ihre Ende, wahrscheinlich durch Zerfall, gefunden hat ist unbekannt.

Vor über 400 Jahren wurde das Grundstück "Burg" teil des Pfarrgutes und gehört heute noch der Pfarrei von Burgweiler. Um ca. 1750 wurde von einem Pfarrer Geiger ein Aussichtspavillon auf dem Burghügel eingerichtet, dazu ließ er auch einen Weg anlegen und die noch vorhandenen Wälle und Gräben einebnen, so da heute kaum noch Spuren der ehemaligen Burg zu sehen sind. Aktuell befindet sich auf dem Burghügel das Festgelände auf dem das alljährliche Fest des Musikvereins Burgweiler stattfindet.

 

Hinweisschild
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Burghügel Burgweiler
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- Falkenhalden, Schlossbühl (vermutlich frühmittelalterliche Befestigung)

Zwischen Obersiggingen und Oberweiler liegen am Rande des Deggenhausertals auf dem Schlossbühl beim Hof Falkenhalden die Überreste einer vermutlich frühmittelalterlichen Befestigungsanlage. In den topographischen Karten 1:25.000 ist diese Burgstelle als "ehem. Falkenstein" eingetragen.

 

- Frickingen (Burgstall)

Frickingen wurde 1094 erstmals in einer Urkunde des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen erwähnt, wo ein Graf Burchard von Frickingen als Zeuge einer Besitzverleihung genannt wird. 1235 überließ Adelheid von Justingen dem Konstanzer Bischof die Burg Frickingen samt Kirche, Vogtei und sonstigem Zubehör. Die Burg lag oberhalb von Birkenweiler. Schon um 1300 waren die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg im Besitz der Vogteirechte. Frickingen blieb bis 1806 Heiligenbergisches, ab 1534 Fürstenbergisches Amt. Grundbesitz hatten in Frickingen außer der Heiligenbergischen Herrschaft noch die Klöster Salem und Petershausen sowie das Überlinger Spital. Der Burgstall befindet sich ca. 1 Km nördlich von Frickingen direkt westlich von Birkenweiler.

 

- Frickingen (Schwedenschanze - vermutlich vorgeschichtliche Wallbefestigung)

Die sogenannte „Schwedenschanze“ liegt auf einem Hügel nordwestlich des „Altheiligenberges“. Der „Altheiligenberg“ ist ein Hügel westlich von Heiligenberg, wo man allerlei tierische Knochen und Scherben aus der Pfahlbau-Zeit (ca. 4.000 - 2.000 v.Chr.) fand. Möglicherweise ist der „Altheiligenberg“ eine alte Kultstätte und Namensgeber des Ortes Heiligenberg. Die erste Urkundliche Erwähnung Heiligenbergs ("Mons Sanctus") stammt aus dem Jahr 1083. Der Name "Schwedenschanze" könnte einen Hinweis auf Nutzung der vermutlich bereits vorgeschichtlichen Wallanlage im 30jährigen Krieg geben. Vielleicht wurde dies allerdings auch nur während des Beginns der Vorgeschichtsforschung im frühen 19. Jahrhundert angenommen. Die bekannte Heuneburg bei Hundersingen wurde seinerzeit auch fälschlicherweise in den 30jährigen Krieg datiert.

Plan aus „Überlinger See und Linzgau" Zeitschrift für Badische Heimat Jahresheft 1936

 

- Friedrichshafen Kluftern-Efrizweiler, Schloss Efrizweiler

Urkundlich erstmals 1166 erwähnt, ursprünglich eine Burg von den Herren von Weiler errichtet, gelegen auf einer Anhöhe und einst von einem Weiher umgeben, heute als Zweiflügelbau des 18. Jh. mit grossen Kellergewölben und Schloßkapelle. Wird heute als Hotel und Gaststätte genutzt:  http://www.schlossderkuenste.de

 

- Großstadelhofen, Schloßbühl

Auf dem „Schloßbühl“ ca. 300 Meter südlich von  Großstadelhofen befindet sich in Spornlage eine vermutlich hochmittelalterliche Burgstelle mit erhaltenen Wällen und Gräben. In einem Artikel von Max Bingen in dem 1936 erschienenen Reiseführer „Linzgau & Überlinger See“ wird hingegen vermutet, dass es sich um die Burg der „Hildegard vom Linzgau“, der Frau Kaiser Karls des Großen, handelte. Leider werden keinerlei Quellen für diese Vermutung angegeben. Zur Zeit Kaiser Karls des Großen hatten die Linzgau-Grafen viel Macht und Einfluß angehäuft und herrschten von Ihrem Stammsitz bei Buchhorn (dem heutigen Friedrichshafen) über ein großes Gebiet, das nicht nur den damaligen Linzgau (der vor Abtretung des östlichen Teils an Oberschwaben 1521 um einiges größer war) sondern auch den Thurgau, den Argengau und den Alpgau beherrschten.  Für eine Grafenburg ist die Anlage jedoch viel zu klein, so da diese Behauptung wohl ins Reich der Sagen gehört.

Die Anlage selbst liegt auf einem langgezogenen und schmalen Plateau, das von einem tiefen Halsgraben in Vor- und Hauptburg getrennt wird.

 

- Gunzoburg in Überlingen (vermutlich frühmittelalterlicher Herrschaftsitz)

Möglicherweise befand sich dort, wo sich heute die Oberstadt von Überlingen befindet die  Gunzoburg, der Sitz des alemannischen Herzogs Gunzo. Seine genauen Lebens- und Herrschaftsdaten sind nicht überliefert. Gunzo war Vater der Fridiburga, die mit dem fränkischen König Sigibert III. verlobt wurde.

Herzog Gunzo lud die Kleriker und Bischöfe der Umgebung 635 zu einer Synode nach Konstanz ein und leitete die Wahl des Diakons Johannes zum Bischof von Konstanz als Nachfolger für den verstorbenen Bischof Gaudentius.

Überlingen ist eine sehr alte Stadt und wurde bereits erstmals 770 als Villa Iburinga urkundlich erwähnt.

In Überlingen befindet sich auch ein  mittelalterliches Patrizierhaus mit Namen "Gunzoburg" der Überlieferung nach soll sich hier die Burg Herzogs Gunzo befunden haben. So behauptet zumindest eine am Haus angebrachte Tafel: "In dieser Burg residierte im Jahre 641 Gunzo, Herzog von Schwaben und Alemannien."

 

- Hagnau, Schloss Kirchberg

Nachdem das Grafengeschlecht der Buchhorner um 1089 erlosch, übten die Herren von Kirchberg wenige Jahrzehnte lang das Grafenamt über den Linzgau aus. 1135 kam die Herrschaft dann an die Herren von Heiligenberg.

Schloß Kirchberg bei Hagnau

 

- Hattenweiler, Schloßbühl (Burgstall)

Ca. 1,5 Km südöstlich von Hattenweiler, liegt bei dem kleinen Ort Hermannsberg ein "Schloßbühl".

 

- Heggelbach (Burgstall)

Ca. 3,7 km westlich von Billafingen befindet sich auf einem Sporn bei der Ortschaft Heggelbach eine kleine, dem Ritterpatron St. Georg geweihte, Kapelle. Dies ist vermutlich die Stelle, an der sich die Burg der 1169 erstmals urkundlich erwähnten Herren von Heggelbach befand. Diese verließen bereits um 1300 herum Ihre Stammburg und zogen nach Dauenberg. Ursprünglich waren die Herren von Heggelbach Ministerialen der Grafen von Heiligenberg. Sie werden in einigen Urkunden als Zeugen erwähnt.

Nach einer alten Sage soll der St. Jörgenritter in nur drei Sätzen von Heggelbach bis zum 3 Kilometer entfernten Reutehof nördlich von Nesselwangen geritten sein. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts fand jedes Jahr auch eine Reiterprozession, ein sogenannter  Eulogiosritt, zur Kapelle statt. So wie auch heute noch in Aftholderberg Brauch ist.

 

- Heiligenberg, Altheiligenberg (Burgstall)

Neben der Evangelischen Kirche in Heiligenberg befindet sich ein Wanderparkplatz mit Hinweistafel. Geradeaus geht es durch lichten Buchenwald zu dem Bergsporn, auf dem einst die Burg Altheiligenberg lag.

Die Herkunft des Namens „Heiligenberg“ ist unklar. Möglicherweise kommt der Name von einer vorchristlichen Kultstätte, die entweder bei der heutigen Gerichtslinde auf dem Postplatz war oder auf dem „Altheiligenberg“, einem Hügel westlich von Heiligenberg, wo man allerlei tierische Knochen und Scherben aus der Zeit  ca. 4.000 - 2.000 v. Chr. fand. Vielleicht wurde der Name auch erst zur Zeit der Christianisierung (um 600 durch St. Gallus) gebräuchlich, als vermutlich ein christliches Heiligtum die alte Opferstätte ablöste. Die erste urkundliche Erwähnung findet im Jahre 1083 als „mons sanctus“ (Heiliger Berg) statt.

Die Grenzen der Grafschaft Heiligenberg deckten sich weitgehend mit den Grenzen des Linzgaus.

Die Burg Altheiligenberg war als Turmburg (Motte) angelegt und wahrscheinlich der Vorläuferbau zu der Burg, auf deren Grundmauern dann wiederum das Schloss Heiligenberg aufgebaut wurde..

Hinweistafel zur Geschichte der Burg
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Burgstall Altheiligenberg
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Fundamentreste des Bergfrieds auf dem Burghügel
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Ziegel- und Mörtelreste
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- Heiligenberg (Renaissance-Schloss)

Schloß Heiligenberg, das sich auf einer schmalen Felskuppe über dem Salemer Tal befindet, ist eines der bedeutendsten Baudenkmale der Renaissance im Bodenseegebiet.

Einen großartigen Ausblick hatten die Grafen und Fürsten von Fürstenberg, denen Heiligenberg seit 1535 gehört, von Ihrem Schloß. Auf die Ebene des unteren Linzgaus, über den Bodensee bis hin zu den Schweizer Alpen. Eine Besonderheit ist der Fest- oder Rittersaal von 1575/76 mit seiner kunstvoll geschnitzten Holzdecke. In Auftrag gegeben hat ihn Graf Joachim. Was Heiligenberg angeht, war er der bedeutendste Bauherr der Fürstenberger, deren Stammsitz in Donaueschingen steht. Joachim ließ die bis dato noch spätmittelalterliche Burg von 1560 bis 1575 zu einem weiträumigen Renaissance-Schloß umbauen. Name und Geschichte des "mons sanctus", des "Heiligen Berges", reichen weit zurück. Erwähnt wurde der Ort erstmal 1083. Im Südwesten des heutigen Schlosses stand die allererste Burg, Altheiligenberg, von der heute nur noch wenige Ruinen stehen (siehe oben). An der Stelle des heutigen Schlosses ließ Graf Berthold von Heiligenberg um 1260 eine neue Burg errichten, die bald darauf in der Besitz der Grafen von Werdenberg-Reinegg überging. Die Prachtvolle, in Gold, Rot und Blau gehaltene Schloßkapelle, reicht in die werdenbergische Zeit zurück. Von 1135 bis zum Untergang des alten Reiches 1806 waren die Herren von Heiligenberg auch die Grafen des Linzgaus, so daß sich in dieser Periode die Grafschaft Heiligenberg mit dem Linzgau deckte.

Von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges blieb auch Heiligenberg nicht verschon: 1632 plünderten die Schweden. In den den Jahren 1633 und 1638 wurde es von Marodeuren heimgesucht, und 1644 hätten es die Franzosen beinahe in die Luft gejagt. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 ließ Graf Hermann Egon anstelle zerstörter Bausubstanz die Bauten des heutigen Vorhofes und kurz darauf den Glockenturm errichten. Zuletzt wurde des Schloß Ende des letzten Jahrhunderts großzügig restauriert.

Alte Postkarte von Morlock & Sturn, Heiligenberg - zeigt Schloss Heiligenberg und den unteren Linzgau aus der Vogelperspektive
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Schloss Heiligenberg
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Schloss Heiligenberg vom Burgturm Hohenbodman aus fotografiert (24x Vergrößerung)
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- Herdwangen-Schönach, vermutete Burgstelle Heggelbach

Im Weiler Heggelbach liegt auf einem Bergvorsprung eine Hofgruppe mit Georgskapelle. Diese Alte Kapelle wird urkundlich bereits 1388 erwähnt und geht möglicherweise auf die Burgkapelle der seit 1169 genannten Herren von Heggelbach zurück, die um 1300 Ihre Burg bei Heggelbach aufgaben und auf den Dauenberg bei Eigeltingen übersiedelten.

 

- Hödingen, Bürgle (Burgstall)

Ca. 300 m wnw der Kirche von Hödingen auf einem nach westen vorspringenden Bergsporn befindet sich das "Bürgle". Der 1685 erstmals erwähnte Flurname könnte ein Hinweis auf eine abgegangene Burg sein.
 

- Hödingen, Hüneberg/Burghalde (Burgruine)

Auf dem Himberg, einem spitzen Felskegel im "Sipplinger Dreieck", liegt die Burgruine Hüneberg, auch Burghalde oder Haldenburg genannt. 1910 erschien im Band 29 der Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung ein Artikel von Christian Roder, in dem dieser aufgrund der Flurnamen Himberg und Unterhimberg vermutete, daß die Burg der Sitz des seit 1171 urkundlich genannten Geschlechts derer von Hüneberg war. Diese waren Ministerialen des Klosters Reichenau. 1424 geht ein Teil der Burg mit Gütern in den Besitz der Konstanzer Patrizierfamilie Engelin über. 1494 Verkauft Jörg Engelin seine Besitzanteile an das Überlinger Spital. In der Verkaufsurkunde ist von einem "burgstals uff dem Hünenberg" die Rede, es ist also aufgrund der Verwendung des Begriffs "Burgstall" zu vermuten, daß die Burg bereits damals verfallen war. Mitbesitzer waren die Herren von Jungingen, die 1498 Ihre Anteile an Burgstall und Rebgarten am Himberg an den Truchsessen von Waldburg verkauften.

Abendstimmung am kegelförmigen Hüneberg

Mauerrest
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Mauerrest
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- Höllwangen bei Überlingen (Ringwall)

Im Überlinger Wald Sigmundshau am westrand des Gewanns Winterhalde steht in der Nähe des alten Hofes Höllwangen ein kegelförmiger Berg, der von einem Erdwall umgeben ist. Der Sage nach handelt es sich um den Grabhügel eines Hunnen-Königs in dem natürlich auch der für Sagen obligatorische Schatz versteckt sein soll. Der Burgenforscher Hans-Wilhelm Heine vermutete hier hingegen den Standort einer frühmittelalterlichen Turmburg (Motte).

 

- Hohenbodman (Burgstall und Bergfried)

Von der ehemaligen Burg Hohenbodman steht nur noch der Bergfried, der in den Sommermonaten als Aussichtsturm genutzt wird. Hohenbodman wurde wohl irgendwann im 12. Jahrhundert als Stammburg derer von Bodman errichtet. Im 13. Jahrhundert teilte sich dieses Adelsgeschlecht in zwei Linien auf, von denen die eine die Stammburg behielt und die andere nach dem Ort Bodman in die Burg auf dem Frauenberg zog und nach deren Brand 1307 die Burg Alt-Bodman erbaute.  Die Stammburg Hohenbodman wurde 1274 an das Hochstift zu Konstanz verkauft und von diesem dann weiterverpfändet. 1326 hatte Albrecht zu Klingenberg die Burg pfandweise in seinem Besitz. Als spätere Besitzer werden noch ein Burkhard von Erlibach und Konrad von Blumberg urkundlich erwähnt. 1478 kam die Burg in den Besitz der Stadt Überlingen, zuerst pfandweise, dann 1507 (nach anderen Quellen 1567) als Eigentum. Die Burg selbst wurde 1642 von Truppen der Festung Hohentwiel mit Ausnahme des massiven Turmes niedergerissen, dessen Mauer eine Stärke von bis zu 3,20 m aufweisen. Der Kommandant des Hohentwiel ließ Viele Burgen im weiten Umkreis zerstören, damit sie etwaigen Feinden keine Möglichkeit boten einen Stützpunkt zu bilden. 1811 und dann nochmals 1875 wurde der Turm durch Blitzschlag beschädigt. 1876 sanierte die Stadt Überlingen den Turm und baute in erstmals zu einem Aussichtsturm aus. 1971 erwarb dann die Gemeinde Owingen den Turm und führte 1977/78 eine umfassende Sanierung durch.

Der Turm weist einige bauliche Besonderheiten auf, neben der für die Gegend untypischen runden Form geht die Treppe ab dem alten Hocheingang in ca. 8 m Höhe an der Mauerinnenseite entlang, so dass auf den folgenden 3 Stockwerken innen jeweils ein geschützter Innenraum entsteht. 138 Stufen führen auf die in 37 m Höhe gelegen Aussichtsplattform, die an klaren Tagen eine Aussicht über den gesamten unteren Linzgau über den Bodensee bis auf die Alpen bietet.

 

Eingang Im innern des Turmes beim ehemaligen Hocheingang

Der Bergfried Hohenbodman mit altem Hocheingang

mittelalterliche (?) Deckenmalerei am Hocheingang

Aussicht vom Turm auf den Bodensee

 

- Hohenbodman (Burstel)

Ca. 1,5 Km westlich von Hohenbodman findet sich der Gewann "Burstel". Ein Hinweis auf eine frühere Burgstelle. Dieses Gewann befindet sich am Nordrand des Breittobel genannten Waldes zwischen Hohenbodman und Owingen. Ganz in der Nähe ist in den Top-25 Karten auch noch eine "Schanze" eingezeichnet.

 

- Hohenfels (auch Alt-Hohfenfels genannt) bei Sipplingen (Burgruine)

Wahrscheinlich von 1150-90 von den Herren von Hohenfels erbaut. Die Herren von Hohenfels waren wohl staufische Ministerialen. Der berühmteste Bewohner dieser Burg war der Minnesänger Burkhard von Hohenfels, von dem 18 Lieder in der berühmten "Manessischen Liederhandschrift" überliefert sind. Burkhard von Hohenfels wird auch 1191 als Konstanzer Domherr urkundlich erwähnt. Nochmals genannt wird er mit seinem Bruder Walter beim Hoflager Kaiser Friedrichs II. in Überlingen. Nach dem Tode Burkhards, der keinen männlichen Erben hatte, kam die Burg an dessen Schwager Wolf von Jungingen. Nach dem Aussterben dieses Adelsgeschlechtes folgten die Herren von Landenberg.

1479 erwarb das Spital zu Überlingen Burg und Herrschaft, bestehend aus einigen Dörfern und vor allem den Sipplinger Weinbergen. Über eine gewaltsame Zerstörung Hohenfels ist nichts bekannt. Die Burg zerfiel wohl allmählich.

Mauerreste der Ruine Hohenfels am 23.11.2005

"Alt-Hohenfels" Lithographie von Johann Nepomuk Bommer aus dem Jahr 1839 - damals standen noch mehre Stockwerke des Wohnturmes

Bild des Minnesängers Burkhart von Hohenfels im "Codex Manesse" - Der Manessischen Liederhandschrift

Bei einem solch schönen Ausblick vom Burgberg auf Sipplingen und den sonnenbeschienenen Überlinger See kann man verstehen wieso Burkhart von Hohenfels im 12. Jahrhundert Zeilen wie diese dichtete:

Dô der luft mit sunnen viure
wart getempert und gemischet,
dar gab wazzer sîne stiure,
dâ wart erde ir lîp erfrischt.
-

Als die Luft mit Sonnenfeuer
erwärmt und gemischt wurde,
gab das Wasser seinen Anteil dazu,
so wurde der Leib der Erde erfrischt.
 

- Illmensee-Lichtenegg Burgstelle Alt-Lichtenegg 

Ca. 500 Meter südwestlich des Dorfes in Spornlage / Hochmittelalter / Erhalten: geringe Mauerreste

- Illmensee-Lichtenegg Burgstelle Neu-Lichtenegg

Ca. 300 Meter westlich des Dorfes in Spornlage / Spätmittelalter / Erhalten: Graben
 

- Imnendstaad, Schloss Helmsdorf

barocke Dreiflügelanlage an der Stelle einer von den Herren von Helmsdorf als Stammsitz erbauten, und erstmals 1213 erwähnten Burg. Wird heute als Gaststätte und Freizeitzentrum genutzt.

- Imnendstaad, Schloss Hersberg

Schloß Hersberg

 

- Ittendorf bei Markdorf, Schloss Ittendorf

- Limbach / Burg im Rotachtal (vermutlich vorgeschichtlicher Abschnittswall)

Bei dem kleinen Ort „Burg“ am Tal der Rotach befindet sich auf einem Sporn eine vorgeschichtliche Anlage mit einem beeindruckend hohen Abschnittswall.

Plan aus „Überlinger See und Linzgau" Zeitschrift für Badische Heimat Jahresheft 1936

Der Schloßbbühl bei Limpach/Burg
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Der Abschnittswall
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- Markdorf, Bischofsschloss

Eine der Sommerresidenzen der Fürstbischöfe von Konstanz. Wird heute als Hotel genutzt.

alte Aufnahme aus den 30er Jahren
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alte Aufnahme aus den 30er Jahren
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alte Aufnahme aus den 50er Jahren
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alte Aufnahme aus den 50er Jahren
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- Markdorf, Burgstall

Nördlich von Markdorf findet sich die Gewannbezeichnung "Burgstall".  
 

- Maurach (Schloss)

Die Wallfahrtskirche Birnau und das darunter direkt am See gelegene Schloss Maurach von der Insel Mainau aus aufgenommen

 

- Meersburg, altes Schloss (Burg Meersburg)

Nach einer auch heute noch bei Burgführungen gerne erzählten Legende soll der offensichtlich älteste Teil der Meersburg - der Dagobertsturm - schon im 7. Jahrhundert durch den Merowingerkönig Dagobert erbaut worden sein. Diese Sage taucht bereits in der 1548 erschienen "Schweizerchronik" auf. Es dürfte sich aber, ähnlich wie bei der "Gunzoburg" in Überlingen, um eine historisierende Legende handeln. Urkundlich wurde die Meersburg jedenfalls erstmals 1137 erwähnt. Damals gehörte Sie zum Besitz der Grafen von Rohrdorf-Meßkirch, die Ihren Stammsitz auf der Benzenburg bei Rohrdorf hatten und vielleicht auch die Erbauer der Meersburg waren. Von 1210 bis 1803 war Sie ununterbrochen im Besitz der Konstanzer Bischöfe. 1334 lag der neugewählte Bischof im Streit mit dem Kaiser, der gerne einen anderen Kandidaten auf diesem Posten gesehen hätte. Aufgrund dieser Bedrohungslage ließ der Bischof eiligst von 400 Bergleuten aus Todtnau (dem damaligen Zentrum für den Silberbergbau im Schwarzwald) den 37 m tiefen Burgbrunnen und vor allem den bis zu 14 Meter tiefen Burggraben anlegen. Auf dessen Grund steht heute noch eine im 17. Jahrhundert erbaute Mühle mit großem Wasserrad. Der Bau des Burggraben hatte sich jedenfalls gelohnt, einer Belagerung kurz nach Fertigstellung desselben widerstand die Meersburg. Im Bauernkrieg 1525 zog der "Seehaufen" genannte Teil der aufständischen Bauern vor Meersburg und wurde von mit den Bauern symphatisierenden Bürgen in die Stadt eingelassen um die Burg zu stürmen. Aber man einigte sich auf dem Verhandlungsweg, nachdem 300 Gulden, ein Geschütz mit Munition und nicht zu vergessen 6 Fuder Wein den Besitzer gewechselt hatten, zogen die Bauern wieder ab. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Burg oft von den Konstanzer Fürstbischöfen als Sommersitz genutzt. Im Dreißigjährigen Krieg entging die Meersburg zweimal nur knapp der Zerstörung durch die Schweden. Nach der Säkularisation von 1803 gingen das alte und das neue Schloss in den Besitz des Großherzogtums Baden über. 1814-1836 war sie Sitz des badischen Hofgerichtes für die Seeprovinz. 1838 wurde die Burg von Joseph Freiherr von Laßberg erworben, der sie vor dem Abriss rettete. Seitdem befindet Sich die Burg in Privatbesitz. Über die Besichtigungszeiten kann man sich auf http://www.burg-meersburg.de/ informieren.

In den Jahren 1841 bis 1848 lebte die berühmte Dichterin Annette von Droste-Hülshoff während ihrer Aufenthalte am Bodensee auf der Meersburg. Sie war die Schwägerin des Freiherrn von Laßberg und starb auch auf der Burg am 24. Mai 1848.

Der Eingang der Burg Meersburg. Links ist die Büste
der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zu sehen
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Hier sieht man den 1334 von 400 Bergleuten in den
 Fels gehauenen Burggraben
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Zeichnung der Meersburg von 1825
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- Meersburg, neues Schloss

Ehemalige Residenz der Konstanzer Fürstbischöfe. Der Bau des neuen Schlosses geht auf Johann Franz Schenk von Stauffenberg zurück, der von 1704-1740 Bischof von Konstanz war. Als Baumeister des ersten Bauabschnittes fungierte der Benediktiner Christoph Gessinger. Dieser "flüchtete" jedoch 1730 in die Schweiz, wohl weil er der Aufgabe nicht mehr Herr wurde. Erst unter dem Nachfolger von Johann Franz Schenk von Stauffenberg, Kardinal Damian Hugo Graf von Schönborn wurden die Bauarbeiten unter dem neuen Baumeister Balthasar Neumann für drei Jahre weitergeführt. Nach dem baldigen Tode des Kardinals 1743 stockten die Bauarbeiten abermals und wurden erst wieder unter dem übernächsten Furstbischof, Franz Conrad von Rodt, wieder aufgenommen und beendet.

Nach der Säkularisation von 1803 im Besitz des Großherzogtums Baden. Es folgte eine wechselvolle Nutzung als Fräulein-Institut, Amtsgefängnis, Seemannsschule und von 1865-1937 als Badische Taubstummenanstalt. Heute Eigentum des Landes Baden-Württemberg.

Meersburg von der Seeseite her - In der Bildmitte das Droste-Hülshoff Gymnasium, das große ockerfarbene Gebäude daneben ist das Staatsweingut Meersburg, dann dahinter - leider nur als kleinen Zipfel zu sehen - das neue Schloss. Die Schule und das Schloss haben die gleiche Farbe weshalb kann man sie leicht verwechseln kann.

neues Schloss Meersburg
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Zeichnung der Vor- und Rückseite
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Grundriss von 1819
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- Meersburg-Schiggendorf, Schlossberg (vermutlich frühmittelalterliche Abschnittsbefefestigung)

Zwei parallel verlaufende Wälle mit vorgelagerten Gräben auf einem Bergvorsprung zwischen zwei steilen und tiefen Tobeln. Lage ca. ca. 400 m ssw über dem Ort Schiggendorf. Über die Burgstelle Schiggendorf und die nahen Heidenhöhlen von Bermatingen gibt es auch eine alte Sage. Siehe dazu den Abschnitt über die Bermatinger Höhle im Artikel über die Heidenhoehlen.

 

- Mennwangen / Kaltbächle (Schloßbühl)

Burgstelle "Schloßbühl" bei Kaltbächle über Mennwangen. Quelle: Artikel von Franz Bohnstedt in "Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung" Jahresband 1964

 

- Nesselwangen (Burgstall)

Ca. 500 m nördlich der Kirche von Nesselwangen (einem kleinen Ort nördlich von Sipplingen) befindet sich ein kleiner steiler Sporn mit Burgresten und einem kreisrunden, ca. 17 m durchmessendem, Plateau im Südwesten der Anlage.

 

- Ostrach Burgstelle Arnoldsberg (hochmittelalterliche Burgstelle)

Ca. 400 Meter nordwestlich des Hofes Arnoldsberg - nur Burghügel erhalten. Lt. Urkundlichen Erwähnungen war der Flecken Ostrach im 12. Jahrhundert Reichsgut und gehörte zur „Veste Arnoldsberg“ bei Spöck. Von den jeweiligen Lehensinhabern oder ihren Dienstmannen wurden die Güter Ostrachs gegen Ende des 13. Jahrhunderts stückweise mit Zustimmung König Rudolfs I. von Habsburg an das Kloster Salem verkauft. Anfang des 14. Jahrhunderts, im Jahre 1324, vereinnahmte Salem mit Genehmigung des Papstes auch noch den gesamten stattlichen Besitz der Pfarreien Ostrach und Burgweiler.


- Ostrach-Dichtenhausen (hochmittelalterliche Burgstelle)

Lage heute unbekannt


- Ostrach-Ochsenbach Burgstelle Freudenberg

1 km nördlich des Hofes Freudenberg / Hochmittelalter / Lage heute unbekannt


- Ostrach, Ortsburg (hochmittelalterliche Burgstelle)

Lage heute unbekannt. In der Gegend um Ostrach befanden sich einige Burgstellen.


- Ostrach-Waldbeuren Burgstelle Waldburg

Sogenannte Waldburg – Lage heute unbekannt


- Ostrach-Wangen Burgstelle Leiterberg

Ca. 500 Meter nordwestlich von Wangen in Spornlage. Erbaut im 13. Jh. aufgegeben im 17. Jh. Erhalten: Burghügel, Böschungen, verflachter Graben und Mauerschutt

 

- Owingen (vermutete Burgstelle)

Ca. 1,5 Km nord-nordöstlich des Friedhofes von Owingen befindet sich der alte Flurname "Burstel" was eventuell auf einen Burgstall hindeuten könnte. Außerdem befindet sich in unmittelbarer nähe ein Abschnittswall, der auch in die Topographische Karte 1:25.000 als "Schanze" eingetragen ist.

 

- Pfullendorf, Galgenbühl (vermutete Burgstelle)

Der Chronist Merian schreibt, das ein Schloß der Grafen von Pfullendorf auf dem Galgenbühl stand. Genaueres ist unbekannt.

 

- Pfullendorf, Herrenburg (späteres Dominikanerinnenkloster)

Nach F. Andreas Rogg, dem Chronisten von Pfullendorf, hatte das Rittergeschlecht der Edlen von Ramsberg in der Stadt einen Herrensitz, die sogenannte „Herrenburg“. Im Jahr 1255 übereigneten die Edlen von Ramsberg diesen Sitz den Dominikanern auf der Insel zu Konstanz als Herberge. Die Predigerbrüder ließen einige fromme Jungfrauen in dieser Herberge wohnen zu Pflege und Betreuung des Hauses. Aus diesem Anfang entstand mit der Zeit ein Dominikanerinnen-Kloster. Später nannte man das Kloster auch „Gotteshaus Maria der Engelen“ nach dem Titel der Klosterkirche „Maria von den Engeln“.

 

- Pfullendorf-Schwäblishausen (vermutete Burgstelle)

Flurname "Burgstall". Keine sichtbaren Reste. Niederadel am Ort wird 1251-1264 genannt. Quelle: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Bd. 7, Stuttgart 1978 (hier: S. 841).

 

- Pfullendorf, Stadtburg der Grafen von Pfullendorf

Dort wo heute die Kirche St. Jakob steht (von ca. 1450 - 1480 n. Chr. erbaut), stand davor vermutlich die Stadtburg der Grafen von Pfullendorf.

 

- Ramsberg bei Großschönach (Burgkapelle)

Zwischen Groß- und Klein-Schönach und Hattenweiler-Katzensteig befindet sich heute noch die Burgkapelle einer ehemaligen Burg der Grafen von Pfullendorf. Möglicherweise wurde die Kapelle auch nach dem Niedergang der Burg um die Mitte des 15. Jahrhunderts in den Stumpf des ehemaligen Bergfrieds hineingebaut. Das Mauerwerk würde dafür sprechen. Mittlerweile ist die Kapelle eine sehenswerte Wallfahrtskapelle mit dem Namen „Wendelinuskapelle“ und romanischen sowie gotischen Bauteilen, Wandmalereien und Chorfresken von 1467. Sie liegt auf dem „Ramsberg“ und gehörte zu der im 30jährigen Krieg zerstörten Burg. Die Burg wurde vermutlich im 11. Jh. von den Grafen von Pfullendorf errichtet. Nach deren Aussterben ging die Burg auf dem Ramsberg zusammen mit der Stadt Pfullendorf in den direkten Besitz der Stauferkaiser über. Die Burg wurde als Reichsbesitz an neue Lehenshinhaber übergegeben, die sich nun auch Ritter von Ramsberg nannten und einen Eber im Wappen führten ("Rams" ist ein altdeutsches Wort für Eber). 1347 erhielten dann Albert von Klingenberg und seine Frau, eine geborene von Homburg, das Lehen mit dem Recht es zu vererben. Nachdem der Besitz nach Erbstreitigkeiten geteilt worden war, wurde ein Teil 1409 und dann 1423 der Rest von Burg und Herrschaft an das Spital Überlingen verkauft.

 

- Salem (Schloss)

Schloß Salem gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Bodenseeregion. Seit 1802 ist die Klosteranlage als markgräfliches Schloß im Besitz der Markgrafen von Baden. Heute ist das Schloss Sitz des 1920 gegründeten Internates Salem.

 

- Seelfingen (Burgstall)

Quelle: Artikel von Franz Bohnstedt in "Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung" Jahresband 1966

 

- Spetzgart (Schloss)

Das Schloss Spetzgart, ca. 1000 m südöstlich von Hödingen auf einer Hochuferterrasse des Bodensees gelegen, geht in seinem Kern auf eine stauferzeitliche Burg zurück. 1223 wird ein "Burchardus de Spehshart" urkundlich erwähnt. Heute ist auf Schloss Spetzgart eine Zweigstelle des Internats Salem untergebracht

 

- Überlingen / Goldbach, Fideliushöhle

vermuteter Burgstall einer Höhlungsburg

 

- Überlingen, Schloß Rauenstein

Das für seine schöne Aussicht auf den Bodensee bekannte Schloß Rauenstein wurde um 1900 vom schweizer Rittmeister a. D. Otto Ziesig als Altersitz erbaut. Sehenswert sind die für diese Zeit typischen Gesichter und Ornamente am Gebäude. Auch sind noch viele Grünanlagen erhalten. Im Jahr 1950 wurde das Schloss durch den damaligen Landkreis Überlingen erworben und ging im Zuge der Kreisreform auf den Landkreis Bodenseekreis über. Auf dem Gesamtareal Schloss Rauenstein befanden sich damals unter anderem das Amt für Obst- und Gartenbau, die Landwirtschaftliche Fachschule sowie eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule. Nach einer 2003 begonnenen Renovierung sind heute darin Räume der VHS Überlingen und eine Außenstelle der Hochschule Ravensburg-Weingarten für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen untergebracht. Das Schloß wird auch für Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen genutzt. Der südlich vom Schloss verlaufende Rundweg sowie eine Parkfläche mit rund 2,68 ha sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Internet-Seite: http://www.akademie-schloss-rauenstein.de/
 

- Überlingen, Schloss der Reichlin von Meldegg

Das Gebäude wurde 1459-1463 von dem aus Konstanz stammenden Arzt Dr. Andreas Reichlin von Meldegg erbaut und war bis 1684 Stadtresidenz derer von Meldegg. Danach wechselte es Mehrfach den Besitzer. 1695 wurde ein Umbau durchgeführt, unter anderem wurde von einem Stuckateur namens Schmuzer aus Wessobrunn ein Festsaal ausgestaltet.  1819-1908 Gastwirtschaft und Brauerei. 1908 in heruntergekommenen Zustand von der Stadt Überlingen aufgekauft. Seit 1913 Sitz des Überlinger Stadtmuseums. Der Garten mit Ausblick auf die Stadt und den See gehört zu den schönsten Anlagen seiner Art am deutschen Bodenseeufer.

Die Geschichte des Erbauers Andreas Reichlin von Meldegg ist interessant: Er hatte in Heidelberg und Padua (den geistigen Zentren der damaligen Zeit) studiert und war dann auf dem Konzil zu Basel (1431-1449) als Konzilsarzt tätig gewesen. Er brachte es schließlich sogar zum Titel des offiziellen Leibarztes von Kaiser Friedrich III. Während dieser Tätigkeiten hatte Er Gelegenheit Kontakte und Freundschaften zu anderen Bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit zu Knüpfen. Wie zum Beispiel zu dem Mathematiker und Philosophen Nikolaus von Kues oder auch zum humanistisch gebildeten Enea Silvio de Piccolomini, der 1458 zum Papst Pius II. gewählt wurde. Pius II. ernannte  Andreas Reichlin von Meldegg ebenfalls zu seinem Leibarzt. Seine Residenz in Überlingen hat denn auch architektonische Anklänge zur von Papst Pius II. errichteten Residenz, dem "Palazzo Piccolomini" in Siena. Damit könnte das Schloss der Reichlin von Meldegg das erste Bauwerk der frührenaissance in Deutschland sein.

Residenz der Reichlin von Meldegg

alte Aufnahme aus den 30er Jahren
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- Unteruhldingen / Baitenhausen, Schlossberg (Burgstall)

Bei Baitenhausen wird 1169 Urkundlich eine Burg erwähnt, wahrscheinlich stand diese auf dem Schlossbühl bei der Wallfahrtskapelle

 

- Unteruhldingen, Schloßbühl auf dem unteren Lichtenberg (Burgstall)

Auf dem unteren Lichtenberg, ca. 1 km östlich von Unteruhldingen stand eine Burg, die 1499 im Schwabenkrieg zerstört und 1525 abgetragen wurde. Sie war der Sitz der Herren von Oberrieden

 

- Unteruhldingen, Ziehlbühl (Burgstall)

In der Nähe von Unteruhldingen befindet sich die Burgstelle Ziehlbühl. Der Ziehlbühl ist der westlichste Ausläufer des Lichtenberges, der Unteruhldingen überragt. Der Ziehlbühl ist bequem vom Parkplatz beim Reptilienhaus aus zu erreichen. Es sind nur noch Wälle und Gräben erhalten. Urkundlich wurde nichts zur Geschichte der Burg überliefert. Möglicherweise handelt es sich um eine vorgeschichtliche Anlage, die vielleicht im Mittelalter verkleinert, ausgebaut und als Burgstelle genutzt wurde. Ebenfalls möglicherweise diente sie zur Überwachung einer Fährverbindung von Konstanz nach Unteruhldingen, die im Mittelalter mehrfach urkundlich erwähnt wird. Zum Beispiel hat Kaiser Friedrich Barbarossa zum Ärger der Konstanzer Bischöfe dieses Fährrecht seinem treuen Vasallen Graf Rudolf von Pfullendorf verliehen. Beim Konstanzer Hoftag 1179 gingen die Fährrechte aber wieder an die Konstanzer Bischöfe zurück .Vom Zielbühl aus sollen die Schweden im Dreißigjährigen Krieg versucht haben die in Luftlinie ca. 3,2 Km entfernte Mainau zu beschießen. Daher soll der Name "Zielbühl"  entstanden sein (Bühl ist ein altes Wort für Hügel). Aber all das sind Vermutungen, gesicherte Fakten zur Geschichte des Ziehlbühls gibt es nicht und archäologische Grabungen haben noch keine stattgefunden.

Burgfläche
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Hauptwall mit Graben und vorgelagertem Wall
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- Waldburg (Burgstall)

Auf halber Strecke zwischen Herdwangen-Schönach und Owingen findet sich gleich westlich der L 195 und gegenüber der Ortschaft Wälde der Gewannname "Waldburg".

 

- Wilhelmsdorf, Rinkenburg (Burgstall)

Am Rande des Pfrungener Rieds befindet sich nördlich von Ringenhausen der Rinkenberg und auf Ihm stand einst die Rinkenburg, auch Ringgenburg geschrieben. Nicht zu verwechseln mit der ca. 11 Km südöstlich bei Schmalegg gelegenen, aus vier zum Teil beeindruckenden Abschnittswällen bestehenden, vermutlich vorgeschichtlichen, Fliehburg gleichen namens. Übrigens gibt es ca. 1,7 Km nördlich dieser Fliehburg bei Schmalegg noch einen Abschnittswall, der in den Karten als "Ringburg" eingezeichnet ist. Woher diese auffällige Häufung von Rinken- oder Ringe- Ortsnamen kommt, ist mir leider unbekannt.

Da die Burg auf dem Rinkenberg bei Wilhelmsdorf die einzige eindeutig mittelalterliche Anlage war, ist Sie als Sitz der urkundlich mehrfach erwähnten Herren von Rinkenburg anzunehmen.

So war unter anderem ein "Gebizo von Beyenburg", Stifter des Klosters Weissenau, auch Herr von Rinkenburg. Er war es auch, der die Rinkenburgischen Höfe Rimmersberg an das Kloster Weissenau stiftete. Gebizo hatte keine Kinder, dagegen eine Schwester, Namens Luitgard, die mit Heinrich von Eßenhausen verheiratet war. Deren Söhnen, Heinrich und Ortolf von Eßenhausen hinterließ Gebizo sein reiches Erbe. Die Brüder scheinen später die Besitzungen unter sich aufgeteilt zu haben. Ortolf bekam den Besitz von Eßenhausen und Rinkenburg, Heinrich den von Beyenburg. Ortolf schrieb sich auch von Rinkenburg und wurde der Stifter des angesehenen Hauses Rinkenburg, dessen Herrschaft nicht nur Rinkenburg und Eßenhausen mit mehrern dazu gehörigen Weilern und Höfen, sondern auch Fleischwangen und verschiedene entferntere Güter umfaßte. Die Nachkommen Ortolf’s erscheinen häufig in Urkunden des 13ten Jahrhunderts; er selber, wenn nicht ein Sohn, steht noch als „Ortolfus miles de Rinchenburg,“ in einer Urkunde von 1222. Ein Johann von Rinkenburg überließ 1296 dem deutschen Orden, weil seine Söhne in denselben aufgenommen worden, alle seine Güter: die Burg Rinkenburg, die Dörfer Eßenhausen und Fleischwangen. 1361 wird noch ein ein Hans von Rinkenburg als Komtur der Deutschordenritter-Niederlassung von Altshausen genannt.

 

- Zwingenburg bei Überlingen (Burgstall)

Zwischen dem Überlinger Stadteil Goldbach und Hödingen in der nähe des Schlosses Spetzgart. Der Sage nach soll auf dieser Burg ein besonders strenger Burgherr geherrscht haben - daher auch der Name Zwingenburg

 

- Zwingenburg zwischen Bonndorf und Billafingen (Burgstall)

Zwischen Bonndorf und Billafingen befindet sich eine Burgstelle, die in den topographischen Karten ebenfalls mit dem Namen Zwingenburg eingetragen ist. Waldname Zwingenburg 1504 erstmals erwähnt. Der Burgenforscher Hans-Wilhelm Heine geht in seinem 1978 erschienenen Werk "Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee" aufgrund von Merkmalen wie dem Doppelgraben, dem Hanggraben, und dem Burghügelartigen Aussehen von einer Datierung der Anlage ins Mittelalter in die 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts oder ins 12. Jahrhundert aus.

 

 

 Literatur Quellen:

1910 "Der Linzgau - Sonderdruck aus: Burgen und Schlösser Badens" von Eduard Schuster19

1936 "Überlinger See und Linzgau" Zeitschrift Badische Heimat Jahresheft 1936

1956 Südwestdeutsche Rundschau "Landkreis Überlingen mit dem Linzgau" aus der Reihe Baden - Monographien seiner Städte und Landschaften; Verlag G. Braun, Karlsruhe

1978 "Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee" von Hans-Wilhelm Heine,  Landesdenkmalamt Baden Württemberg Stuttgart

1984 "Burgen – einst und jetzt" Band I von Arthur Hauptmann; ISBN-Nr.: 3-87799-040-1; Verlag des Südkurier, Konstanz

1984 "Burgen und Schlösser in Südbaden" von Robert Feger; ISBN-Nr.: 3 8035 1237 9; Verlag Weidlich Würzburg

1996 "Die Schwarzen Führer - Band Schwaben - Bodensee" von Erich Viehöfer, Eulen-Verlag

1998 "Schlösser und Burgen am Bodensee" von Günter Schmitt Band I - Westteil; Biberacher Verlagsdruckerei

2002 "Hegau und Linzgau"  - Herausgegeben vom Schwäbischen Albverein; 270 Seiten; ISBN-10: 3806217319; Theiss-Verlag

2004 "Auf Schritt und Tritt – Burgen Höhlen und heilige Orte am Bodensee" von Fredy Meyer; ISBN-Nr. 3-00-015032-3; Hegau Bibliothek Band 124

2005 "Hegau Impressionen - Alte Ansichten bis 1850" Jahrbuch Nr. 62 des Hegaugeschichtsvereins, ISBN 3-933356-31-8

2007 "Wallanlagen im Landkreis Sigmaringen" von Christoph Morrissey und Dieter Müller; ISBN-Nr. 978-3-8062-2107-7; Theiss Verlag

außerdem die Topographischen Karten 1:25.000 des Landesvermessungsamtes
 

 externe Links: 

http://www.burgeninventar.de/  das Burgenverzeichnis aller deutschen Stadt- und Landkreise

 

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